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Geschrieben von AWall

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VW Bulli T3 - der letzte echt Bulli

Auf T1 und T2 folgte konsequenterweise im Jahre 1979 der T3, der zugleich auch das letzte von Volkswagen neu entwickelte Modell war, das über einen luftgekühlten Heckmotor verfügte. In Fankreisen besitzt der T3 außerdem eine Sonderstellung als "letzter echter Bulli", da es der letzte mit traditionellem Heckmotor in Europa hergestellte Bulli war.

VW T3 Bulli

Bereits auf den ersten Blick ist erkennbar, dass der T3 sich optisch vom T2 unterscheidet: Das immer noch etwas knuffig wirkende Gesicht des T2 wich einem weniger rundlichen und dafür kantigeren Look, in dem aber dennoch die Bulli-typischen Stilelemente enthalten blieben. Ebenfalls verändert - deutlich kleiner geworden - ist das nach wie vor mittig auf der Front sitzende VW-Logo.

Neben seiner neuen Optik bekam der T3 auch neue Maße - und dadurch deutlich mehr Platz. Doch nicht nur bei den Maßen hat der Bulli nun zugelegt, auch an Gewicht - um mindestens 60 Kilogramm! Trotz der vielen Neuerungen und des Mehrgewichtes blieben die Motoren dieselben wie beim T2: Zwei Vierzylinder mit 50 und 70 PS Leistung. Auch die gewohnte und geschätzte Robustheit seiner Vorgänger führte der T3 fort, durch Modifikationen im Bereich der Stoßfänger erhielt er außerdem eine erhöhte Aufprallstabilität.

 

Bauformen - und neue Namen!

Die unterschiedlichen Ausführungen der T3-Familie unterschieden sich nicht wesentlich von denen der T2-Familie. Für den Gütertransport war der geschlossene Kastenwagen oder der hinten offene Pritschenwagen besonders geeignet, gefolgt von der "Doppelkabine", die im Wesentlichen als Pritschenwagen konzipiert, jedoch mit einer längeren Kabine ausgestattet ist, in der es sich bis zu 6 Personen bequem machen konnten.

VW T3 Pritsche mit Planenaufbau

Als Passagiermodelle gab es ebenfalls weiterhin drei Ausführungen: Den Kombi, der mit seinen vielen Fenstern schöne Aussicht für bis zu 9 Personen garantiert und über eine einfache Ausstattung verfügte. Wer es da lieber hochwertiger haben wollte, konnte über den "Bus" nachdenken, der die innen höherwertiger ausgestattete Variante des Kombi darstellte.

Wem das auch noch nicht genug war, der bekam mit dem "Bus L" (das L kann als Kürzel für "Luxus" verstanden werden) neben der gehobenen Innenausstattung auch eine gehobene Gestaltung des Exterieurs.

Beide Modelle - Bus und Bus L - verfügten serienmäßig über verbesserte Lüftungssysteme im Innenraum, Ausstellfenster, Zigarettenanzünder und Armlehnen. Zusätzlich zu diesen Annehmlichkeiten erfreuten zweifarbige Lackierung und verchromte Radkappen und Anbauteile die Käufer.

VW T3 Typ II Caravelle Carat

Im Jahr 1984 mussten sich dann sowohl der Bulli als auch seine Fans etwas umgewöhnen, denn es kamen neue Namen ins Spiel: Der bisherige "Kombi" wurde in Transporter umbenannt. Die gehobenen "Bus"- und "Bus L"-Modelle wurden umbenannt in "Caravelle C" und "Caravelle CL".

 

Multivan, Campingbus und Sondermodelle

Der bereits von den Vormodellen initiierte Trend, den Bulli als Campingfahrzeug zu benutzen, setzte sich auch beim T3 fort. Darauf ging Volkswagen natürlich ein und bot den T3 als Campingbus an, mit einer entsprechend aufwändigen, von Westfalia entwickelten Innenausstattung. Mit aufsteigender Ausstattungsvielfalt entstanden die Modelle "Camping", "Joker" und "California", sowie "Atlantic" als eine Wohnmobilversion mit isolierten Fenstern. Besonders diese Version erfreut sich heute einer außerordentlichen Beliebtheit und Nachfrage auf den Gebrauchtwagenmarkt.

VW Bulli T3 Campingbus mit Hochdach

Als deutlich günstigeres Pendant zu den relativ teuren Campingwagen kam 1985 der "Multivan" auf den Markt. sein großer Vorteil bestand natürlich im spürbar geringeren Preis. Wer sich für einen Multivan entschied, musste zwar auf manche Ausstattungsmerkmale verzichten, bekam dafür aber einen auf Freizeitnutzung und Übernachtung ausgelegten Bus mit einer Liegefläche von knapp 1,90 Metern Länge und 1,60 Metern Breite. Wenngleich es sich beim Multivan um die günstigere Alternative handelte, gingen aus dieser Modellreihe dennoch drei Sondermodelle hervor: Der Multivan Magnum, Multivan Bluestar und Multivan Whitestar. Die beiden letzteren Modelle verfügten über eine beeindruckende Sonderausstattung wie Servolenkung, verstellbare Außenspiegel und - für Camper besonders wichtig - Wärmeschutzglas.

 

Limited Last Edition - LLE

Da - wie eingangs erwähnt - der T3 besondere Emotionen dadurch weckte, dass er der letzte Bulli mit Heckmotor war, stieg die Nachfrage gegen Ende seiner Produktionszeit noch einmal gehörig an. Die LLE wurde von VW zum Endgültigen Auslaufen der T3-Serie auf den Markt gebracht und verfügte größtenteils über dieselbe luxuriöse Ausstattung wie die zuvor beschriebenen "Star"-Modelle.

VW T3 LLE Last Edition

Von diesem Modell wurden exakt 2500 Exemplare gefertigt und 2499 - auf Grund der enormen Nachfrage quasi sofort - verkauft. Dies brachte VW in eine problematische Lage, da hunderten VW-Angehörigen einer dieser Busse versprochen worden war. Um dieses Versprechen nun halten zu können, legte VW 1992-1993 zwei weitere Serien auf, namens "Bluestar" (nicht zu verwechseln mit der Multivan-Bluestar-Serie) und "Redstar". Diese besonderen Modelle wurden in einer kleinen Auflage von 500 Stück gebaut und nie im Handel verkauft, sondern an diejenigen VW-Mitarbeiter übergeben, denen eigentlich ein LLE-Modell versprochen worden war.

Fun Fact zum Schluss: Der T3, dessen Produktion eigentlich 1993 endete, wurde noch bis in die frühen 2000er Jahre in Südafrika als "Minibus" und Caravelle weitergebaut - und ausschließlich in Afrika verkauft. Dabei wurden leichte Veränderungen an der Karosserie vorgenommen, größere Fenster verbaut und Ausstattungsmerkmale hinzugefügt, die in Europa nie angeboten worden waren - Dieselmotoren und Abgasreinigung waren bei diesen Modellen jedoch nicht erhältlich.

 

Medien zum VW T3 Transporter, Kombi & andere Modelle:

VW T1-T6 Videos

VW T1-T6 Bulli Galerie

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